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GLASBEARBEITUNG                                                                                                    Zurück

 

Glasschneiden

Der Glasschnitt / Zuschnitte:

Flachglas erhält seine Form, in der es später verwendet werden soll, durch einen entsprechenden Zuschnitt.  Das Glasschneiden ist heute weitgehend mechanisiert. Ganze Glasplatten werden über komplexe Anlagen aus dem Lager geholt, die erforderlichen Scheiben Computer-optimiert herausgeschnitten (ohne wesentlichen Verschnitt) und anschließend direkt zur Weiterverarbeitung geordnet. Bei Glasschnitten, die von der Rechteckform abweichen ist ein zum Teil nicht unerheblicher Aufpreis einerseits für den Zuschnitt, aber auch für die Kantenbearbeitung zu bezahlen. Für Scheibenformate, die von skizzierten Formen abweichen ( z.B. Anpassung an Gewölbe) sind Modellscheiben erforderlich.  Diese Modelle sollten aus Hartfaser-, Span-, oder Sperrholzplatten bestehen. In jedem Fall ist ein Material zu verwenden, daß bei Feuchte-Einwirkung seine Dimension nicht verändert. Papier, Pappe, zusammengenagelte Schablonen etc. sind nicht geeignet.  Bei Strukturgläsern ist die Strukturrichtung zu bestimmen.  Bei Gußgläsern ist eindeutig festzulegen auf welcher Seite sich die Struktur befinden soll.

Für die Entstehung eines Schnittes ist nicht allein die kleine Rille wichtig, die beim Entlangführen des Schneidgerätes entsteht. Würden wir diese Rille nicht mit dem Glasschneider herstellen, sondern hineinschleifen und anschließend versuchen das Glas zu brechen würden wir scheitern. Was der geschliffenen Rille fehlt, was aber der Diamant- oder Stahlradschnitt besitzt, ist die Spannung, die den Bruch fördert. Es stellt sich nun die Frage, wie diese Spannung entsteht. Durch das Entlangführen des Schneidgerätes über die Schnittlinie entsteht ein feiner Spalt im Glas. Gleichzeitig entsteht bei der Verletzung des Glases Glasstaub. Ein Teil dieses Staubes fällt in den Spalt. So kann sich dieser Spalt nicht mehr schließen: Er bleibt durch den Glasstaub aufgekeilt und steht unter Spannung. Diese Spannung ist das wichtigste beim Glasschnitt. Sie reicht sehr tief in das Glas hinein und bewirkt das glatte Durchbrechen des Schnittes, sobald von der Gegenseite her ein geringer Druck erfolgt. Der Schnitt mit dem Stahlrad, vor allem bei dicken Gläsern, gelingt besser, wenn die Schnittlinie vor dem Schnitt mit Schneidöl genässt wird. Die Glaser sind sich nicht ganz einig woher das kommt. Zunächst fällt einmal auf, das sich der geschmierte Schnitt besser anhört als der trockene Schnitt. Das Schneidöl bindet alle Glassplitterchen und dämpft das (gegenüber dem Diamantschnitt) schärfere Schneidgeräusch des Stahlrades. Möglicherweise fühlt sich der Glaser dadurch veranlasst mit mehr Druck zu arbeiten, wodurch die Schnittwirkung erhöht wird. Beim Glasschnitt unter Schneidöl kann aber auch das Öl bis in die Tiefe des Spaltes eindringen. Dabei kann unter Umständen auch der Glasstaub viel tiefer in den Schnittspalt eindringen als vergleichsweise beim trockenen Schnitt. Am Schnitt entlang entstehen beiderseits Begleitsprünge. Beim Stahlradschnitt sind sie sehr gut sichtbar und führen zu ganz leise hörbarem Abspringen langer, feiner Glasbändchen. Der eingekeilte Glasstaub bewirkt allmählich weitere feinste Absplitterungen an den oberen Kanten des Schnittspaltes. Durch diese Aussplitterungen geht die Spannung im Spalt natürlich verloren. Man sagt, der Schnitt wird "kalt", er verliert immer mehr Spannung. Das Material baut immer mehr, die durch den Schnitt entstandene Spannung ab. Ein kalter Schnitt bricht schlecht, nach einigen Tagen oder Wochen überhaupt nicht mehr. Auch die Bruchfläche guter und schlechter Schnitte unterscheidet sich durch die Glätte bzw. die Unregelmäßigkeiten der Schneidkanten, der sogenannten Bruchufer

Glasschleifen  Das Materialgefüge von Glas lässt eine Spanbildung nicht zu: Glasschleifen ist also kein spanabhebender Arbeitsgang, wie bei der Holzbearbeitung, sondern ein Wegsprengen und Wegreißen kleiner Teilchen. Glas kann aus verschiedenen Gründen nur Naß geschliffen werden: Das Glas wird bei einem Trockenschliff heiß und könnte springen.  Beim Trockenschleifen gäbe es "Brenner" am Glas.  Glasstaub kann zu schweren Lungenerkrankungen führen.  Wasser mildert das Schleifgeräusch.  Es gibt verschiedenste Schleifmittel mit sehr differenzierten Eigenschaften.

Möglichkeiten der Kantenbearbeitung:Glaskanten, werden, sofern sie offen zugänglich bleiben bearbeitet, meistens in irgendeiner Form geschliffen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kantenbearbeitung. Die Bearbeitung der Kanten erfolgt sowohl händisch als auch maschinell. Die Wahl der Kantenbearbeitung (händisch/ maschinell) hängt von den Kantenlängen und von der Kantenlinie ab. Bei ESG ist die Kantenbearbeitung vor dem Härtungsvorgang auszuführen. Produktionstechnisch ist in diesem Fall zumindest das Säumen der Kanten erforderlich.

Kante gesäumt: Die gesäumten Kanten entsprechen einer Schnittkante, deren Ränder mit einem Schleifwerkzeug mehr oder weniger gebrochen sind.

Kante geschliffen: Die Kantenoberfläche ist durch Schleifen ganzflächig bearbeitet. Die Kante ist gefast. Geschliffene Kanten haben ein schleifmattes Aussehen. Blanke Stellen und Ausmuschelungen sind nicht zulässig.  

Kante poliert: Die polierte Kante ist eine durch überpolieren verfeinerte, geschliffene Kante, mit klarer Oberfläche.

Gehrungskante: Die Gehrungskante bildet mit der Glasoberfläche einen Winkel zwischen 458 und 908. Gehrungen sind natürlich nur an geraden Kanten möglich.

Glaskantenausbildung für Fassadensysteme: Durch die Nutzung der Glaskante zur konstruktiven Befestigung von Glaselementen sind neuartige Fassadensystem möglich.  So gibt es die Möglichkeit diese Kante auch stufenförmig auszubilden. So wird eine form- und kraftschlüssige Verbindung von Glas- und Unterkonstruktion ermöglicht.

Glassägen:  Heute gibt es zwei Arten von Glassägen: Kunststein-Glassäge, Diamant-Glassäge Glassägen haben natürlich keine Sägezähne, es werden vielmehr schmale Vertiefungen in das Material hinein geschliffen. Kunststeinglassägen sind sehr schmal ausgebildete, grobkörnige Schleifscheiben in Kunstharzbindung. Es werden Schnitte in das Material hinein- bzw. hindurch geschliffen. Diamantsägen sind Stahl- oder Messingscheiben mit zahlreichen eingeschmolzenen Diamantsplittern. Mit Diamantsägen sind wesentlich höhere Schleifgeschwindigkeiten und ein für Glas erstaunlich schneller Vorschub erreichbar.

Glasbohren Die moderne, vielseitige Glasanwendung verlangt Bohrlöcher von unterschiedlichster Dimension. Das Glasbohren unterscheidet sich grundsätzlich von der Bohrarbeit in Metall, Holz oder Kunstharz: das Material wird nicht in Spänen abgehoben, sondern in vielen kleinen Splittern losgerissen. Die Kühlung beim Bohren ist bei der Glasbearbeitung noch wichtiger als bei Bohrungen in z.B. Metall, weil Wärmespannungen zu sofortigem Bruch führen können. Man kühlt mit Bohröl oder auch mit Wasser. Vielfach geschieht das mit Gummi-Bohrringen, die am Glas haften und die Kühlflüssigkeit wie in einem Becher zusammenhalten. Um ein Bohrloch mit sauberen Kanten zu erzielen, muß man von beiden Seiten gegeneinander bohren. Bohrt man von einer Seite aus ganz durch, dann bricht das Bohrloch auf der Gegenseite trichterförmig aus. Überwiegend werden zum Bohren Rohrbohrer verwendet. Für größere Bohrlochdurchmesser finden wir Rohrbohrer bis zu einem Durchmesser von 200mm. Gebohrt wird mit Schmirgelbrei, der von einem Gummiring am Bohrloch zusammengehalten und von den Schlitzen im Rohrbohrer unter die Bohrerkante gebracht wird.  Es gibt aber auch Bohrautomaten, die gleichzeitig von beiden Seiten bohren.

Abstandsregeln für Bohrungen und Öffnungen:

Der Abstand einer Bohrung oder Öffnung von der Glaskante darf die Hälfte des Durchmessers nicht unterschreiten. A>=D/2 Bei einer Glasdicke von weniger als 8mm muß der Mindestabstand zu einer Kante mindestens die zweifache Glasstärke betragen. A>= 2D Befindet sich eine Bohrung bzw. Öffnung mit D>= 1,5S im Eckbereich muß der Mindestabstand die zweifache Scheibenstärke vermehrt um 5mm (A>= 2S+5mm) betragen. Bei Bohrungen mit kleinem Durchmesser (S<= 1,5 D) muß der Abstand zu einer Kante mind. A>=5S betragen. Bei einer Glasdicke >= 8mm erhöhen sich die Mindestabstände entsprechend den oben genannten Kriterien von 2S auf 2,5S. Der Mindestabstand der Bohrung oder Öffnung zur Kante hin darf nur dann unterschritten werden, wenn ein Entspannungsschnitt erfolgt und der Bohrungsdurchmesser >= 1,5 der Glasdicke ist: D>=1,5S. Für den Abstand zwischen zwei Bohrungen gelten die gleichen Kriterien wie zwischen einer Bohrung und der Glaskante. Der Durchmesser einer Öffnung darf 1/3 der jeweiligen Scheibenkante nicht überschreiten. Für Durchmesser einer Bohrung oder Öffnung gelten folgende Toleranzen: D<= 120mm: +/- 1mm D> 120mm: +/- 2mm Der Bohrungsdurchmesser sollte wegen der erforderlichen Ummantelung der Schraube mindestens 4mm größer sein als der Durchmesser der Schraube. Der Durchmesser der Bohrung ist so zu dimensionieren , daß Abstandstoleranzen ausgeglichen werden können.  Werden mehr als 4 Bohrungen einander zugeordnet, vergrößern sich die Mindestabstände. Randausschnitte und Eckausschnitte müssen mit einem Radius versehen werden, der größer bzw. gleich der Glasdicke, jedoch mindestens 10mm ist. Die Ausschnittsgrößen sind so zu dimensionieren, daß Abstandstoleranzen ausgeglichen werden können.

Abstandsregeln: Insbesonders wenn die Scheibe weiterverarbeitet wird ist die Bohrlochgeometrie.  Der Bohrlochdurchmesser (D) muß mindestens der Glasdicke (S) entsprechen. Die Bohrlochtoleranz beträgt 1mm.

Glasbiegen und Bombieren: Biegen ist ein Krümmen der Glasscheibe in einer Richtung,  Bombieren ist das allseitige Krümmen der Glasscheibe zu einer Wölbung (Baumsäge = Wölbung).

Glasbiegen: Biegen von Glas bietet sich wie nur wenig andere Werkstoffe zum Biegen und Bombieren an: Es wird nicht an einem fixen Schmelzpunkt flüssig, sondern es wird allmählich weich. Glas hat keinen Schmelzpunkt, man spricht beim Glas von einem Erweichungspunkt. Er liegt, je nach Glasart, ungefähr zwischen 550° und 560°. Der Arbeitsvorgang ist deshalb technisch relativ einfach.

Bei gebogenen Schaufenster wurde früher und teilweise heute noch die Form aus Ziegel auf einem Plattformwagen aufgebaut und mit Schamotte verputzt. Die Form wird mit dem aufgelegten Glas mitsamt dem Wagen in den Biegeofen eingefahren. Heute verwendet man auch vorgefertigte Formen, die mit feuerfesten Textilien abgedeckt werden auf die dann die Glasscheiben aufgelegt und erweicht werden. Früher verwendete man ausschließlich Einfachglas, heute sind zusätzlich Wärmedämmung, Sicherheit, Schall- und Brandschutz gefragt. Der Planer muß daher wissen, welches Glas sich wie biegen läßt und in welchen Abmessungen. Im Fahrzeugbau, wo fast ausschließlich gebogene Scheiben (zumindest im Bereich der Windschutzscheiben) verwendet werden, wurde die Herstellung am stärksten vereinfacht und automatisiert. Der relativ kostenaufwendige Formenbau wird hier von numerisch gesteuerten Maschinen übernommen. Die Beschreibung der Form läuft über einen Computer. Für den Hochbau, wo die Stückzahlen und Formen stark schwanken, wird noch überwiegend mit handgefertigten Formen produziert. Der Planer sollte bei diesen Anwendungsfällen stets Kontakt mit den Herstellern aufnehmen, um zu klären, welche gebogenen Gläser möglich und kostenmäßig vernünftig sind. Die frühzeitige Information kann Enttäuschung und Kosten sparen.

Fast alle Gläser, auch Isoliergläser, können gebogen weden. Ausnahmen gibt es im Bereich von Brandschutzgläsern.

Es bleibt anzumerken, daß ein Härten dieser Scheiben nur in Öfen möglich ist, die ein Stehen der Scheiben erlauben. Moderne Produktionsverfahren ermöglichen, die Biegung in einem definierten Toleranzbereich zu halten. Glasdicken, -abmessungen, Biegeradien und Kombinationsvarianten beeinflussen allerdings den Biegevorgang und damit die Toleranzen. Sie liegen zwischen 2 und 7mm. Grundsätzlich müssen diese Toleranzen nach Festlegung der jeweiligen Ausführung abgestimmt und im Rahmen der Möglichkeiten festgelegt werden. Gebogene Gläser haben gegenüber planen Scheiben ein verändertes Reflexions- und Transmissionsverhalten, deshalb entsteht hier ein veränderter optischer Eindruck. Einbau von gebogenen Gläsern: Generell dürfen gebogene Verglasungen keinerlei Druckkräfte aufnehmen, deshalb sind Konstruktionen für Druckverglasungen (Trockenverglasungen) bei der Verwendung von gebogenen Gläsern ungeeignet. Es gibt für diesen Anwendungsfall nur Verglasungssysteme mit Vorlegeband und Versiegelung. Besonderes Augenmerk verdient in diesem Zusammenhang, wesentlicher eigentlich für die ausführende Firma als für den Planer, auch die Klotzung. (Deutliche Differenzierung zwischen Trag- und Distanzklötzen)

Bombieren: Bombierte Scheiben treffen wir heute kaum noch an, sie sind weitgehend verschwunden. Eine Verglasung mit bombierten Scheiben wirkt durch die vielseitigen Lichtreflexe sehr lebendig. Solche Scheiben haben außerdem die Eigenschaft, daß sie bei Tageslicht den Einblick von der hellen Straße in die dunkleren Innenräume hemmen, wogegen sie den Ausblick von innen nach draußen fast nicht behindern (abgesehen vom Vorhandensein mehr oder weniger starker Verzerrungen an den Rändern)  Es gibt aber auch Isolierglaselemente mit bombierten Scheiben. Abgesehen von der zu hinterfragenden Anwendung als sogenannte "Rustikalscheiben", liegt mit dieser Ausformung sicherlich ein nicht uninteressantes gestalterisches Anwendungspotential brach. Das Problem beim Bombieren liegt hauptsächlich in der "Randfaltenbildung", die bei einer bestimmten Größe eintritt. Die Maximalgröße von bombierten Kugelkalotten liegt bei ca. 2m Durchmesser (Glasmuseum, Bärnbach Stmk.).

Dekor und Performance

Während weiter Strecken des 20. Jahrhunderts wurde Dekor in einem architektonischen Selbstreinigungsprozeß fallengelassen, was der puritanische Adolf Loos in 'Ornament und Verbrechen' am klarsten vertrat. Licht symbolisiert edle Gesinnung, Aufklärung, Rationalität, Ordnung und Hygiene. So wurde Glas zu Beginn dieses Jahrhunderts zu einer sich selbst begründenden ästhetischen Kategorie: Seine kristalline Transparenz symbolisierte rationales und ökonomisches Denken. Als Architekturästheten des zwanzigsten Jahrhunderts haben wir dem heiklen Dekor aus Gründen der Tugend abgeschworen. Glas und andere Baumaterialien zu dekorieren galt als dekadent und unmoralisch, als unrein. Die Suche nach Minimalismus hat sich - als ginge es um eine klösterliche Existenz - nicht um die menschliche Natur zu scheren. Glas überlebte das alles und ist die erste Wahl unter den Materialien eines architektonischen Minimalismus. Warum?  Die Einzigartigkeit dieses Materials liegt in seiner Fähigkeit, Licht zu brechen und zu reflektieren. Glas ist ein Phänomen. Seine glatte und dauerhafte Oberfläche kann mit einer Vielzahl von Texturen behandelt werden, die mit keinem anderen Material zu erreichen sind - und dabei immer noch Licht brechen. Es kann von der Transparenz über unterschiedliche Grade der Transluzenz bis zur Opazität abgestuft werden, kann mit Maschinen makro- und mikrobehandelt werden, geätzt und gesandstrahlt, mit Mustern versehen und profiliert, durchgefärbt oder bemalt, emailliert und bedruckt werden. Heute könnte das farbige Glasfenster wie ein Anachronismus wirken - als Produkt einer veralteten Glastechnologie, mit der nur kleine, unebene und unregelmäßig dicke Teile hergestellt werden konnten. Das aber geht am Kern vorbei. Die wesentlichen Qualitäten des Glases sind dieselben geblieben Brillanz, Transluzenz und Komposition. Die Tatsache, daß wir so viel mehr Techniken beherrschen, kann diese Qualitäten nicht verdecken. Heute können wir - über die Lichtmalerei und Lichtstreuung historischer Erzählungen, Geschichten und Gleichnisse hinaus - mit den neuen Komposittechniken arbeiten, um höhere, künstlerische Ebenen der Umweltperformance zu erreichen: gefärbte und sich überlagernde Laminate, punktweise Elektrolumineszenz, photochrome Gläser, Hologramme, Doppelbrechungen und schaltbare Flüssigkristalle, Photovoltaik, Informationstechnologien, Metallbeschichtungen und - in nicht allzu ferner Zukunft - biogenetische Beschichtungen und vielleicht eingepaßte Miniaturlaser. Die Anwendung dieser Techniken fordert dazu heraus, reagible thermische und intelligentere Glashüllen für Gebäude zu schaffen. Aber gleichzeitig können Anwendungen wie diese über die rein technisch harmonische Integration von Glas in Gebäuden hinausgehen, um zu inspirieren, zu erregen und zu lehren, wie es das farbige Glasfenster vor so langer Zeit tat. Wir können Theophilus' 'De Diversis Artibus', im 12. Jahrhundert in Deutschland geschrieben, dankbar sein, auch Braque, Chagall und Miro, die Meistermann und Schaffrath inspirierten, aber ebenso Loos, Taut und Mies van der Rohe. Wir stehen am Vorabend einer erneuten Renaissance des Glases durch die intelligente Synthese von Kunst, Natur und Technologie, bei der Dekor Performance (Vollbringung, Erfüllung) ist und Performance Dekor, und die eher dynamisch als statisch ist.

Oberflächenbearbeitung von Glas

Mattierverfahren

Eine Mattierung auf Glas läßt sich mit verschiedenen Techniken erzielen.  Matt-Ätzen

mit Flußsäure-Salzen (älteste Technik)

Strahlmattieren mit Preßluft und scharfem Sand

Mattschleifen kleinerer Stücke auf der Stahlscheibe, bzw. mit einer biegsamen Welle

Ätzen: Beispiel Kunsthaus Bregenz Dieser Ätzvorgang kann vollflächig oder auch auf Teilen der Glasscheibe ausgeführt werden. Die Intensität der Mattierung kann bei diesem Verfahren sehr stark variiert werden. (zartmatt, halbmatt, vollmatt, usw.) Am Markt werden auch gleichmäßig ganzflächig satinierte Dekorgläser (Basis Guß- oder Floatglas) angeboten. (z.B. Satinato, VEGLA) Preis: Faktor ca. 3 (bezogen auf Floatglas 6mm), vollflächige Ätzung,  (ohne Kantenbearbeitung) satinierte Gläser. Diese Gläser sind einseitig vollflächig geätzt, dies ergibt eine feinere Oberfläche als beim Sandstrahlen und hat den Vorteil, daß sie etwas unempfindlicher gegen Fett (Fingerabdrücke) ist, als vergleichsweise sandgestrahlte Gläser. Vor allem aber haben geätzte Gläser den Vorteil einer besseren Reinigbarkeit als sandgestrahlte Gläser.  Diese Produkte werden auch mit gefärbtem Glas angeboten. Neuerdings wird die Ätztechnik auch an Glasbausteinen angewandt

Ätzverfahren: Partielles Ätzen  Tiefätzung Strahlmattierung (Sandstrahlen)  Beim Sandstrahlen wird die Glasoberfläche nicht wie bei der Ätztechnik in unterschiedlichen Tönen mattiert, sondern tiefer abgetragen. Die Glasflächen werden unter hohem Druck mit Sand- und Korundkörnern (Korund ist ein Schleifmittel) bearbeitet. Entsprechend der Korngröße wird die Oberflächenstruktur aufgereiht. Sandstrahlen dient nicht dazu, um wie beim Ätzen sehr fein abgestufte Mattierungen zu erzielen, sondern hat eher eine gröbere Wirkung. Die Arbeit des Mattierens geht ungleich schneller als beim vorhin beschriebenen Ätzverfahren. Für den Produktionsbetrieb ist jedoch auch eine höhere Investition mit diesem Verfahren verbunden.

Sandstrahlen:  Das Sandmatt ist wesentlich kräftiger als die Mattierung durch Ätzung.  Abgedeckt wird bei diesem Verfahren mit starkem aufgeklebtem Packpapier. die Industrie liefert auch selbstklebende Folien, in Streifen oder in Flächen zum Ausschneiden von Schriften usw.. Bei Serienfertigungen werden vielfach auch Blechschablonen verwendet. Wie bereits erwähnt liegt hier der Nachteil in der schlechten Reinigbarkeit, ins besonders bei Fingerabdrücken. Diese Glasoberflächenbearbeitung ist jedoch billiger als das Ätzen. Auch in der Sandstrahltechnik lässt sich die Farbschicht überfangener Gläser durcharbeiten. Die Abdeckung muß in diesem Fall jedoch besonders stark sein. Die dabei entstehenden Vertiefungen sind natürlich matt. Es gibt auch sandgestrahlte Glasbausteine: Glasstein, der dank der gleichmäßig aufgerauhten Oberflächenstruktur das einfallende Licht weich und so die Glaswand fast wie ein lichtdurchflutetes Textil erscheinen läßt.  Die Glassteine werden in Größen von 95x 197 x80mm bis 300 x 300 x 100 mm und in verschiedenen Farben angeboten, inklusive der Eckglassteine in jedem gewünschten Winkel zwischen 608 und 1408 und der begeh- bzw. befahrbaren Betonglasstein.

Gravieren: Unter den vielfältigen Möglichkeiten, Glas zu veredeln, nimmt auch die Glasgravur einen hohen Stellenwert ein. Im Gegensatz zum Glasschleifer verwendet der Glasgraveur nicht große Steinschleifscheiben, sondern kleine senkrecht rotierende Räder aus Kunststein, Kupfer und Diamant. Er führt damit figürliche oder ornamentale Darstellungen als positive oder negative Reliefs aus.

 

 

Beschichtungsverfahren

Emailierte Gläser:

ESG mit auf der Rückseite eingebrannter keramischer Emailfarbe. Die bei hoher Temperatur (ca. 700°C) aufgeschmolzene Emailschicht ist undurchsichtig und kratzfest, aber nicht vollkommen lichtdurchlässig. Generell sind alle emailierten Gläser auch gehärtet. Der Emailvorgang ist gleichzeitig der Härtevorgang. Die Hersteller bieten eine Standardfarbkarte zur Auswahl. Diese Gläser sind in der Anwendung für eine Betrachtung von der Außenseite (Glasoberfläche) gegen dunklen Hintergrund bestimmt. Als bevorzugter Anwendungsfall gilt der Fassaden- und Wandverkleidungsbereich. Für eine Anwendung im Durchsichtbereich ist dieses Material eigentlich nicht konzipiert. Durch eine Hinterleuchtung können Streifen- und Wolkenbildungen nicht ausgeschlossen werden. Ein unregelmäßiger Farbüberschlag auf die Stirnkanten ist technisch nicht vermeidbar und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Dieses Verfahren führt zu einer teilweise recht groben Farbkörnung an der Rückseite. Zwischen Farbmustern und der Originallieferung können Farbunterschiede auftreten. Ursachen dafür sind unvermeidbare Basisglastoleranzen (auch dieses kann bereits eingefärbt sein, beispielsweise dann interessant, wenn nur ein Teil emailiert wird), durch Glasdickenunterschiede und durch produktionsbedingte Pigmentunterschiede. Insbesonders bei der Farbe Weiß kommt dieser Umstand zu tragen. Maximalgröße ):  Abhängig von der Scheibendicke,  180x400 cm (8,10,12mm) 150x260 cm (6mm)

Siebdruck als spezielles Emailierverfahren

Erst vor rund 15 Jahren wurden mit Hilfe von Handdrucktischen großflächige partielle Bedruckungen möglich. Eine neue Dimension war eröffnet: nicht nur vollflächig unterschiedliche Farben auf das Glas zu bringen (wie beispielsweise beim gewöhnlichen Emailieren), sondern neben den vollen Flächen auch verschiedenste Muster. Angefangen bei Streifen oder Punkten über geometrische Figuren bis hin zu individuellen Logos. Die großflächige partielle Bedruckung machte zudem eine Mehrfarbigkeit auf dem Glas möglich. Ähnlich wie ein Litho beim Druck, lassen sich heute vielfarbige Grafiken oder gar Abbildungen und Fotos auf das Glas projizieren. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Emailieren wird hier eine transluzente Farbbeschichtung möglich. Durch eine entsprechende Ausbildung der Siebmaske ist diese Transluzenz steuerbar. Das eigentliche Beschichtungsverfahren ist dann sehr ähnlich dem gewöhnlichen Emailieren. Ein gigantisches designerisches Potential für die Fassaden- aber auch Raumgestaltung liegt noch brach, um von interessierten Architekten genutzt zu werden. Mit der Farbtransferdruck-Technologie können Vielfarbdrucke in hoher Qualität auf unterschiedliche Materialien, insbesonders auf Glas , gedruckt werden. Dieses Verfahren ist besonders für Einzel- und Kleinserien geeignet. Beim Farbtransferdruck werden die Tonerpartikel eines üblichen Laserfarbkopierers bzw. -druckers spiegelbildlich auf eine sogenannte Transferfolie kopiert oder gedruckt.  Der eigentliche Druckvorgang auf das Glas vollzieht sich in der Transferpresse. Dabei wird die Oberfläche der Transferfolie derart unter Druck abwechselnd erhitzt und abgekühlt, daß die Bindung des Toners auf der Transferfolie gelöst wird und sich mit der Oberfläche des Glases verbindet. Bisher bestand das größte Problem dieser Technik in der Beständigkeit der auf Glas kopierten Motive. Mit der Vorbehandlung des Glases mit einer speziellen Silicat-Sperrschicht und der Transferfolie durch das Intron-Coating Powder (Firmenbezeichnung) wird die Kratz-, Wisch-, UV- und Umweltbeständigkeit jedoch gewährleistet. Zusätzlich ist bei stärkerer Beanspruchung des Glases eine weitere Versiegelung der Oberfläche möglich.

Das Glas-Fusing (auch Farbschmelze genannt) ist ein Verfahren, bei dem farbige Glaselemente auf Flachglas in einem Spezialofen aufgeschmolzen werden. Je nach Temperierung sinken die Glaselemente stärker oder schwächer in die darunterliegende Flachglasscheibe ein. In der Form als Einscheibenelement ist dieses Verfahren nur für Innenanwendungen brauchbar.  Fusing-Glasscheiben wurden bisher für Türfüllungen, Möbel und wettergeschützte Lichtdecken verwendet. Neuerdings kann das Farbschmelzglas mit einem speziellen Gießharz auf eine ESG oder auch VSG-Scheibe geklebt und als Fassadenelement in die üblichen Rahmenkonstruktionen integriert werden.

Diese Technik kannte man schon früher unter dem Namen

Millefioriglas: Das Millefioriglas ist eine sehr alte Technik, schmückendes Glas herzustellen. Verschiedenfarbige Glasstäbe werden dabei - zu Mustern gebündelt - miteinander verschmolzen und in Scheiben geschnitten, während die gebündelten Stäbe noch weich sind. Auf einer Marmor- oder Eisenplatte werden die Glasscheiben aufgelegt und mit einer heißen Glasscheibe überrollt. Die farbigen Glasstückchen verbinden sich sofort damit, worauf das Ganze mit klarem Glas überfangen wird.

Winkelabhängige selektive Beschichtungen durch metallische Mikrostrukturen

Eine neue Möglichkeit der Beschichtungstechnik von Glas stellen die winkelabhängigen selektiven Beschichtungen dar, welche Sonnen- und Lichtstrahlen nur bei bestimmten Einfallswinkeln durchlassen. erfolgversprechend sind Entwicklungen, die die Erzeugung einer lamellenförmigen metallischen Mikrostruktur direkt auf der Glasoberfläche durch magnetischen Niederschlag vorsehen.  Da der Durchblick nach außen meistens einen anderen Winkel als der Strahlungseinfall aufweist, hindert die mikroskopische Struktur die Sicht nach außen kaum. Durch die Wahl der Schichtendicken, der Zwischenabstände und der Neigungswinkel kann die Sonnenschutzwirkung beliebig eingestellt werden. Es gibt zahlreiche weitere Beschichtungsverfahren, speziell im Bereich der Wärme- und Sonnenschutzbeschichtungen. Diese werden dann im Kontext der Verbundkonstruktionen aus Glas behandelt werden.  Dies gilt auch für den weiteren Schritt der Beschichtungstechnik, die Entwicklung von veränderbaren Maßnahmen wie thermotrope, thermochrome, oder elektrochrome Materialien.

Ein weiteres, bereits sehr altes Glasbeschichtungsverfahren ist das Belegen der Scheiben mit Metallen z.B. verspiegeln.

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